Bereits seit einigen Jahren lag in meinem Bücherregal ein Reiseführer von Irland herum, daher freute ich mich umso mehr, als ich 2019 mit meinem Bruder, meinem Vater und Ralf, einem Freund der Familie und nebenbei sehr talentierten Fotografen, endlich in den Flieger stieg.

Wir hatten nur 6 Tage Zeit für diesen Trip, daher habe ich im Vorfeld bereits einige Recherche-Arbeit in die Route, unsere Unterkünfte und mögliche Restaurants gesteckt. Dabei haben ich mir Material von Google Maps, Flickr, Instagram und diversen Reisewebsites angesehen, haufenweise TripAdvisor-Rezensionen gewälzt. Dabei war es mir wichtig, nicht die touristisch überfluteten Standard-Motiv abzufrühstücken, sondern auf kleinen, wenig befahrenen Wegen unterwegs zu sein.
Ergebnis dieser Recherche ist die unten verlinkte Map.
Tag 1 // Wicklow
Nach einer kurzen Nacht in Dublin haben wir uns am nächsten Morgen in aller Frühe in die Berge von Wicklow aufgemacht. Der erste Fotospot war dann am Lough Tay und hat uns schon absolut begeistert. Trotz einer recht dichten Wolkendecke brach die Sonne immer wieder durch und belohnte uns mit tollen Lichtspielen auf den Hängen.
Das zweite Highlight sollte nicht lange auf sich warten lassen und präsentierte sich im Glenealo Valley:
Der alte und malerische Friedhof rund um die Glendalough Cathedral bot unzählige Motive, wobei es nicht immer einfach war, keine Touristen auf den Fotos zu haben, denn hier scheint es sich um einen touristisch doch recht bekannten Ort zu handeln. Wir hätten uns sicherlich noch den ganzen Tag hier beschäftigen können, aber wir hatten ja noch ein bisschen was vor und haben uns deshalb nach einem leckeren Mittagessen im "Wicklow Heather Restaurant" wieder auf den Weg gemacht.
Hook Lighthouse
Vielleicht eine meiner Lieblingslocations auf unserem Trip: Hook Lighthouse.
Den Tipp für diese tolle Location haben wir von unseren Airbnb-Gastgebern vom "Childwall Cottage" bekommen.
Wir hatten Glück und sind just in time zum Sonnenuntergang angekommen und konnten so unseren ersten Tag mit einem klasse Motiv und anschließend einer toller Unterkunft sehr erfolgreich beenden.
 Tag 2 // Waterford
Unser zweiter Tag begann mit einem kurzer Stadtspaziergang durch Waterford. Das Städchen bietet viele bunte Fassaden und auch einige interessante Street-Art-Spots. Danach ging es für uns wieder an die Küste.
Mahon Falls
Auf der Suche nach Wasserfällen hat es uns dann wieder etwas ins Inland verschalgen, genauer gesagt zu den Mahon Falls. Vom Parkplatz ist der Wasserfall zwar schon zu sehen, bis zum seinem Fuße ist man trotzdem nochmal gut 25 Minuten zu Fuß unterwegs - allerdings durch ein nicht weniger schönes Tal.
Nach einem leckeren, traditionell irischen Essen in einem urigen Pub in Cork neigte sich der zweite Tag unserer Rundreise dann langsam dem Ende zu. Untergekommen sind wir in einem erneut sehr guten Airbnb nahe Ballyhilow.
Abends haben wir noch versucht den Dundeady Leuchtturm zu fotografieren, aber einen knappen Kilometer vor dem eigentlichen Leuchtturm ist der Zugang dann begrenzt und auch die Küstenlinie ist nur begrenzt zugänglich. Wer nach einer Herausforderung sucht bekommt es sicherlich besser hin als wir, bei Anbruch der Dunkelheit haben wir den Rückzug in unsere warmen Bett angetreten.
Tag 3 // Gougane Barra, Ring of Kerry, Trallee
In den dritten Tag sind wir mit einigen Erwartungen an die vor uns liegende Strecke gestartet. Was soll ich sagen: Wir wurden nicht enttäuscht - auch, wenn wir die Highlights nachher an anderer Stelle finden sollten, als wir sie erwartet hatten.

Nach einiger Zeit an der Küste folgte unserer erster ausgedehnter Zwischenstopp an diesem Tag an der "weltbekannten" (?) Gougane Barra, einer Kapelle, die nicht malerischer auf einer kleinen Halbinsel am Rande eines Sees liegen könnte.
Ring of Kerry
Der Ring of Kerry gehört zu den bekanntesten Gegenden in Irland. Und deshalb sind auch wir natürlich nicht darum herum gekommen, zumindest die Hälfte dieser legendären Rund-Straße in unsere Tour einzubauen.
Aber jetzt mal unter uns: So schön es dort auch ist, genau so nervig sind die vielen großen Busse mit Massen an Touris, die durch die viel zu engen Straßen rasen. Schöne kleine Bäche gibt es hier am Wegesrand zu Hauf, aber uns hat die Atmosphäre dieser hektischen Straße nicht gepasst, daher haben wir sie schnell hinter uns gelassen und uns wieder Richtung Küste orientiert.
Unser Airbnb an diesem Abend lag in der Nähe von Trallee, weshalb wir uns abends nochmal in diese Richtung aufmachten für ein paar Abenstimmungen. Die folgenden Bilder sind alle in der Nähe des Cockleshell Beach entstanden und an einer der etlichen, verlassenen Kreuzungen.
Tag 4 // Die Westküste
Unser klar definiertes Ziel für den vierten Tag waren die Cliffs of Moher. Auf unserem Weg dorthin haben wir die wundervoll wilde Westküste (Alliterationen sind cool, oder?) erlebt, die fotografisch einiges zu bieten hatte.
Cliffs of Moher
Die Cilffs of Moher sind DIE touristische Attraktion, die gefühlt jeder Irland-Tourist mal gesehen haben muss. Um diesen Menschenmassen zumindest teilweise zu entgehen kommt jetzt hier ein semi-geheimer Geheimtipp:
Mullaghroe North. Eine kleine Straße einige Kilometer vor dem eigentlichen, offiziellen Parkplatz, an dessen Ende ein Anwohner einen kleinen, charmanten Parkplatz angelegt hat, mit einer kleinen Spardose, in die man gerne den ein oder anderen Euro einwirft, um sich die 8 (?) Euro Parkgebühr an den Cliffs zu sparen. Von hier aus dann noch ein knapper Kilometer oder zwei bis zur Küste mit der besten Aussicht, die ich jemals gesehen habe (vom Grand Canyon  vielleicht mal abgesehen). Wir haben diesen Weg im strömenden Regen zurückgelegt, waren absolut durchnässt bis auf die Knochen. Aber das war es absolut wert.
Nachdem wir uns wieder einigermaßen trockengelegt hatten blieb das Wetter uns für den Rest des Tages zum Glück gnädig.
Der dann folgende Küstenabschnitt bis kurz vor Galway war vielleicht sogar mein Lieblingsabschnitt unserer Reise.
Tag 5 // Moore & Schlösser
Das auf unseren Fotos bis zu diesem Zeitpunkt recht wenige alte Schlösser und Herrenhäuser zu sehen sind - von denen Irland ja bei Leibe einige zu bieten hat - hatte vor Allem damit zu tun, dass der Eintritt in die prächtigen Parkanlangen meist mit horrenden Preisschildern versehen war.
Auch Kylemore Abbey sollte hier keine Ausnahme sein und so beschlossen wir uns nur kurz auf den öffentlichen Wegen entlang des alten Gemäuers umzusehen. Mich persönlich haben die endlos wirkenden Moorlandschaften auf dem Weg dorthin sowieso mehr beeindruckt.
Mit einem exzellenten Essen in der Towers Bar in Westport verabschiedeten wir uns schließlich von der Küste und machten uns auf den Weg zu unserer letzten Herberge im Inland, bevor am nächsten Vormittag der Rückflug von Dublin auf dem Plan stand. Wenn wir mehr Zeit gehabt hätten wären wir natürlich auch gerne noch nach Nordirland gefahren, aber das muss wohl vorerst noch auf der Bucket List bleiben.
Fazit & Tipps
Die Bilder mögen es vielleicht schon verraten haben, aber ich fasse es auch gerne nochmal in Worte:
Ich liebe Irland und bin ein absoluter Fan von diesem Trip.
Das einzig schlechte an diesem Trip war, dass er irgendwann zu Ende war. Zu kurz, denn auch diesem verhältnismäßig kleinem Land tun 5 Tage natürlich nicht Genüge. Und daran schließt sich auch direkt mein Tipp für diese Reise an, solltet ihr sie so oder so ähnlich auf dem Plan haben: Plant gegebenenfalls weniger Fahrtkilometer pro Tag ein. Die irischen Straßen sind, wenn man abseits der Mehrspurigen unterwegs sein will, sehr schmal. Und so muss man gefühlt alle 3 Minuten anhalten um den Gegenverkehr an einer besonders engen Stelle durchzulassen. Tendenziell super schön und entschleunigt, wenn du aber ein Date mit dem Sonnenuntergang hast und noch 40 Kilometer von deiner Location entfernt bist, nützt dir die Entschleunigung auch nix. Wobei, in Irland bist du mit ziemlicher Sicherheit zu jedem Zeitpunkt an einem schönen Ort, also schnapp dir einfach deine Kamera und mach da wo du bist den Sonnenuntergang.
Einen detaillierten Plan unseres Trips findest du unten auf der Karte.


Auf der Karte habe ich unsere Fahrtstrecken, interessante Fotospots und kulinarische Zwischenstopps eingetragen und, soweit vorhanden, bebildert.

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