Unser erster gemeinsamer Urlaub verschlug uns auf die griechische Insel Rhodos.
Zum einen, weil wir sowieso schon immer nach Griechenland wollten und dringend Sonne brauchten, zum anderen aber auch, weil die Auswahl an Reisezielen mit niedriger Inzidenz im Corona-Jahr 2020 auch durchaus eingeschränkt war. Tagelang recherchierten wir, in welchen Hotels die Hygiene-Maßnahmen am besten umgesetzt und am strengsten durchgesetzt würden - vergeblich, denn mit unsere Maske waren wir vor Ort am Buffet dann in Unterzahl. Von dieser Enttäuschung mal ganz abgesehen waren die Tage auf der Insel aber sehr erholsam und auch fotografisch ein absolutes Highlight.
Ankunft

Nachdem wir auf Rhodos gelandet waren, holte uns der Shuttle-Service ab und fuhr uns zum Autoverleih. Dessen Büro war nur knapp anderthalb Kilometer entfernt, der Service aber im Preis inbegriffen, also warum nicht? Wir bekamen einen Fiat Panda, mit dem wir uns dann zu Hotel aufmachten,nachdem wir unsere Koffer auf der Rückbank verstaut hatten, da der Kofferraum zu klein war. Es folgte das übliche Procedere: einchecken, Zimmer und Hotel erkunden, Koffer ausräumen, Abendessen und den restlichen Abend ganz gemütlich am Hotelpool ausklingen lassen.

Tag 1 // Erkundung
Für unseren ersten richtigen Tag hatten wir uns vorgenommen die nähere Umgebung zu erkunden. Unser Hauptaugenmerk galt hierbei den verschiedenen Stränden und Buchten. Wir hatten uns vorab natürlich schon informiert, welche Strände die schönsten, touristischsten, leersten und sauberstes sein sollten, wollten uns aber selbst ein Bild machen.

Angefangen haben wir am Faliraki Beach. Dieser ist touristisch sehr ausgebaut, mit diversen Wassersport-Angeboten, schwimmenden Hüpfbnurgen und Jetski-Verleih. Hier war es recht voll, sodass wir lediglich einmal zum Wasser gegangen sind und dann schon wieder das Auto aufgesucht haben.

Unser zweiter Stopp war der Anthony Quinn Bay (ursprünglich Vagies-Bucht), der nach dem gleichnamigen Schauspieler benannt wurde. Eine wirklich wunderschöne Bucht mit klarem türkisenen Wasser. Hier haben wir dann auch eine knappe Stunde am Kiesstrand und im Wasser verbracht. Es folgte ein kleiner Abstecher zur gegenüberliegenden Seite der Bucht, der Ladiko Bay. Auch hier war wunderbar klares Wasser, jedoch lud der recht kleine und mit großen Steinen übersäte Strand nicht zum Bleiben ein.​​​​​​​
Weiter ging es dann Richtung Süden, zum Tsambika Beach. Dieser ist mit Abstand unser Lieblingsstrand auf Rhodos. Der vordere Teil des Strandes ist noch recht voll, mit mehreren Bars und Büdchen, jedoch wird es im hinteren Teil immer leerer und naturbelassener.  Der Tsambika Beach liegt zwischen zwei Bergen, was die Landschaft umwerfend malerisch macht. Der Sandstrand ist fein und weich, das Wasser klar, blau und warm. Abseits von den Menschenmassen ist es außerdem recht ruhig und man kann wunderbar runterkommen und relaxen.

Tag 2 // Ab in den Westen

Am zweiten Tag machten wir uns auf den Weg nach Lindos, eine Stadt im Westen von Rhodos. Das Auto parkten wir auf einem kleinen abschüssigen Parkplatz in der Nähe des Strandes, ziemlich weit unten in der Stadt. Unser erstes Ziel sollte Die Hauptattraktion von Lindos sein – die Akropolis (Eine Akropolis ist ein früherer Teil der Wehranlage einer Stadt gewesen, meist auf einem Berg oder Erhöhung gebaut, um die Stadt verteidigen zu können).
Wir sind also losmarschiert - durch kleine Gassen, an weißen Hauswänden vorbei, Straßenkatzen kreuzten unseren Weg, kaum Menschen unterwegs. Einfach urig, einfach griechisch und verdammt heiß. Bei 30 Grad im Schatten haben wir es leider nicht nach ganz oben zur Akropolis geschafft, aber dennoch hatten wir schon ein gutes Stück zurückgelegt und hatten einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt und das Meer. 
Nach einer kurzen Verschnaufpause haben wir uns auf den Weg in die Innenstadt gemacht. Hier wurde es noch idyllischer: schmale, gepflasterte, mit Mosaiken verzeirte Gassen, ein Dach aus Pflanzen (das zum Glück etwas Schatten spendete), irgendwo spielte jemand Musik.
Die kleinen Läden verführen zu einem Einkaufbummel: Kleidung, Souvenirs, Handgefertigtes, Smoothies, frisches Obst, Olivenöl und Honig aus der Region und vieles mehr.

Wir brauchten eine Stärkung und sind beim  Eklekton Cafe eingekehrt. Vom Inhaber sind wir über eine schmale Treppe auf die Dachterrasse geführt worden. Es raubte uns fast den Atem, so schön war das. Die ganze Terrasse überwachsen mit Pflanzenranken, weiße Stühle und Tische, zwei Ventilatoren blasen etwas kühle Luft, im Blick hat man die kleinen Gassen unter sich, dennoch ist es sehr ruhig - ein rundum sehr schönes Ambiente. Die Bedienung war äußerst freundlich und versorgte uns mit Wasser, frischem Fruchtsaft, Brot, Zaziki, Pitabrot und Pommes
Gut gestärkt traten wir dann den Rückweg zum Auto an und machten uns auf den Weg zum Castle of Asklipio – eine alte Burgruine, zu der man fast ganz mit dem Auto hinauf fahren kann. Hier waren wir komplett allein, keine Menschenseele zu sehen. Wir haben uns kurz umgesehen, ein paar Fotos gemacht und sind dann weitergefahren.

Dann fuhren wir weiter Richtung Süden zum Gennadi Beach. Wir hatten extra unsere Taucherbrillen mitgenommen, da das Wasser hier sehr klar sein sollte und wir wurden nicht enttäuscht. Der Kiesstrand war vielerorts mit Matten ausgelegt, so dass man auch barfuß angenehm laufen konnte. Das Wasser war wirklich sehr klar und wir konnten beim Tauchen viele Fische beobachten.
Am frühen Abend machten wir uns auf zu unserer letzten Station für diesen Tag: dem Prasonisi Beach an der südlichsten Spitze von Rhodos. Sobald wir ausgestiegen waren, wehte schon der starke Wind um unsere Ohren. Dieser Strand ist nur wenige Hundert Meter breit und auf beiden Seiten von Wasser eingeschlossen: hier treffen das Mittelmeer und das ägäische Meer aufeinander, was sehr interessant anzusehen war: denn auf der einen Seite ist das Wasser ganz ruhig und auf der andern Seite tobt das Meer mit hohen Wellen. Darauf ganz viele Surfer, weswegen der Strand oft auch Prasonisi Kite Surfer Beach genannt wird. Wir haben einige Fotos gemacht, während wir versucht haben uns nicht so viel Sand in die Augen wehen zu lassen. Dann ging es ab zum Auto und zurück zum Hotel.
Unser nächstes Ziel war der Agathi Beach, dessen Zufahrt uns über schmale Kieswege, vorbei an Olivenbäumen, trockenem Land und Staub führte. Dieser kleine Strand war jedoch sehr überfüllt, viele Menschen, Auto an Auto, Liege an Liege. Deshalb sind wir hier nicht mal richtig ausgestiegen, haben nur ein paar Fotos gemacht  und sind dann umgekehrt.

Der letzte Strand, der an diesem Tag auf unserer Liste stand, war der Kalathos Beach. Die Fahr dorthin hat uns ein paar Probleme bereitet: Entweder hatten wir die Adresse nicht richtig ins Navi eingegeben, waren in einem Funkloch oder in einem weißen Fleck auf der Landkarte. Auf jeden Fall hatten wir uns verfahren, sodass wir anfangs irgendwo im Feld standen - Sackgasse. Später fanden wir uns dann auf einer geebneten, kahlen und staubigen Anlage wieder, die wir auf Grund von ein paar herumliegenden alten Reifenstapeln zuerst für eine alte Go-Kart-Strecke hielten. Später fanden wir heraus, dass es sich um eine alte Schießanlage gehandelt haben musste - zumindest lies eine alte Gewehr-Patronen-Schachtel dies vermuten.
Als wir das Auto abgestellt und einen kleinen Steinwall erklommen hatten, konnten wir dann auch endlich das Meer erblicken. Zu sehen war keine Menschenseele. Der steinige graue Strand lud aber auch nicht zum Verweilen ein, weswegen wir uns dann zurück auf den Heimweg machten.​​​​​​​​​​​​​​
Tag 3 // Vom Wasser aus
Auf diesen Tag hatten wir uns besonders gefreut. Wir hatten vorab eine Boots- und Schnorcheltour gebucht, die wir nach einem entspannten Vormittag am Hotelpool antraten.
Treffpunkt war der Hafen von Faliraki. Das etwas in die Jahre gekommene Boot war mit gemütlichen Sitzmöglichkeiten ausgestattet. Die Tour war für 3 Stunden angesetzt und es gab drei Stopps: Beim ersten Stopp haben wir an einem Felsvorsprung gehalten, bei dem man in verschieden tiefe Höhlen hineinschwimmen konnte. Die Höhlen, die wir hier erkundeten war nur vom Wasser aus zu erreichen, zum Ende hin immer dunkler aber nicht übermäßig spannend.
Der nächste Halt war eine Stelle, an der man wegen des klaren Wassers wieder sehr gut schnorcheln konnte. Hier fiel der Meeresgrund rapide von 5 auf 200 Meter Tiefe ab, sehr cool und gleichzeitig auch etwas beängstigend. Man konnte sich neben der Schnorchel-Ausrüstung aber auch noch diverse Schwimmnudeln ausleihen, falls die Kräfte mal schwinden sollten. Der letzte Stopp war dann wieder die Anthony Quinn Bucht, die wir ja bereits von der Strandseite aus kannten. Hier haben wir eine Stunde lang gehalten und konnten den Kopf gar nicht mehr aus dem Wasser nehmen, so bezaubernd und eindrucksvoll war die Unterwasserwelt.
Dann ging es leider schon wieder zurück zum Hafen. Jamie und seine Jungs haben wirklich eine heitere Bootstour gestaltet: er konnte zu allen Spots etwas erzählen, hat uns mit Getränken, frisch zubereiteten Wassermelonen-Cocktails und Snacks versorgt und tolle Musik aufgelegt.
Am frühen Abend kamen wir ziemlich ausgepowert, aber überglücklich zurück ins Hotel.
Tag 4 // Rhodos Stadt

Die Altstadt von Rhodos ist ein optisch wie auch historisch höchst interessanter Ort. In den malerischen Gassen finden sich neben etlichen Museen, Kunsthandwerks- und Souvenir-Läden und einladenden Restaurants auch viele interessante Fotospots, so zum Beispiel die Rittergasse oder der Palast des Großmeisters. Von den Restaurants direkt am zentralen Dorfplatz können wir abraten, in den kleineren Seitenstraßen ist man preislich oft besser beraten.
Tag 5 // Das Inland

Unser Tagesziel an diesem Tag: das Tal der Schmetterlinge (Valley of the Butterflies). Parken mussten wir ein Stück entfernt, da der nächstgelegene Parkplatz schon voll war.
Nach einem 10-minütigen Fußmarsch erreichten wir dann den Eingang, kauften uns unsere Tickets und betraten das Tal. Die Landschaft ist sehr idyllisch und malerisch. Man fühlt sich ein bisschen wie in einem verwunschenen Zauberwalt. Links fließt ein Wasserfall, rechts wuchern Bäume und Ranken. In der Mitte erstreckt sich ein Gehweg über verschiedene Pfade, über Kies, über Holzbrücken und Treppen. Anfangs sieht man die Schmetterlinge nur vereinzelt, aber je tiefer man in das Tal hineinwandert desto mehr kommen zum Vorschein. Und mit mehr meinen wir hunderte, tausende.
Die dort verbreitete Schmetterlingsart ist eine endemische Unterart des russischen Bären. Diese werden von dem Harz der orientalischen Amberbäume, die dort überall wachsen, angezogen.
Wir wanderten ein gutes Stück das Tal hinauf, bevor wir Rast auf einer der zahlreichen Bänke machten und unsere Wasserflaschen leerten.  Auf der anderen Seite des Tals liegt zwar noch einen Zugang, aber dann hätten wir den  Weg zum Auto an der Straße entlang gehen müssen. Deshalb entschieden wir uns, den gleichen Weg wieder zurückzugehen.​​​​​​​
Dann fuhren wir zurück zum Hotel um uns etwas frisch zu machen, denn es war sehr warm und schwül gewesen.
Später ging es dann zur Taverne Atiri um zu Abend zu essen. Der Inhaber begrüßte uns persönlich, froh um jeden einzelnen Gast, der zur Coronazeit bei ihm einkehrte.
Wir bestellten einen gemischten Vorspeisenteller mit diversen Dips, Cremes und Pitabrot. Als Hauptgang gab es Gyros und Souvlaki mit Pommes und zum Nachtisch noch für jeden eine Kugel Eis aufs Haus. Eine nette familiäre Taverne mit sehr freundlichem Personal, leckerem Essen, humanen Preisen, so dass man sich gleich wie bei Freunden zuhause gefühlt hat.

Auf dem Rückweg zum Hotel fuhren wir dann noch einen Berg hinauf, machten einige Fotos und konnten einen sehr romantisch verträumten Blick über die halbe Insel in der Abenddämmerung genießen.

In unserem Reise-Vlog könnt ihr euch den ganzen Trip nochmal als Bewegt-Bild zu Gute führen.

You may also like

Back to Top