Nach unserer Irland-Runde 2019 wollten wir eigentlich schon 2020 in gleicher Besetzung nach Norwegen, heißt:
Ralf, mein Vater, mein Bruder und ich. Dass Corona uns dann einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, könnt ihr euch sicherlich vorstellen und so ging es 2020 für uns zuerst an die deutsche Ostseeküste. Für 2022 war dann aber fest Norwegen geplant und so sind wird Mitte Juni, leider ohne meinen Bruder, in das Land der Fjorde und Wasserfälle aufgebrochen.
Ralf, mein Vater, mein Bruder und ich. Dass Corona uns dann einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, könnt ihr euch sicherlich vorstellen und so ging es 2020 für uns zuerst an die deutsche Ostseeküste. Für 2022 war dann aber fest Norwegen geplant und so sind wird Mitte Juni, leider ohne meinen Bruder, in das Land der Fjorde und Wasserfälle aufgebrochen.
Anreise
Mit dem Auto ging es zuerst einmal quer durch Deutschland, nach Flensburg. Von dort einmal quer durch Dänemark, nach Fredrikshavn, wo in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch gegen Mitternacht unsere Fähre nach Oslo ablegen sollte. Für die knapp zehn-stündige Überfahrt hatten wir uns eine Economy-Kabine für 4 Personen gebucht. Der Seegang hat mir allerdings etwas zugesetzt und so konnte ich mich nicht unbedingt erholen. Wer also schnell seekrank wird, sollte über die Nutzung der Örseund-Brücke nachdenken und den Abstecher über Schweden machen, oder aber die kürzere Fährverbindung von Hirtshals nach Kristiansand wählen. Für Hin- und Rückfahrt mit Auto, 4 Personen und Economy-Kabine haben wir knapp 360€ bezahlt.
Tag 1 / Oslo nach Sande
Für den ersten Tag hatten wir uns eine recht kurze Strecke ausgedacht, weil die Fähre erst gegen 10 Uhr in Oslo anlegen sollte und wir uns die Möglichkeit offen halten wollten, Oslo noch ein wenig zu erkunden. Die ersten Motive ergaben sich dann aber schon vor dem Anlegen auf dem Weg durch den Oslofjord.
In Oslo angekommen, fuhren wir zuerst den Ekeberg-Skulpturenpark an, der neben zahlreichen Kunstwerken, die uns zugegeben eher weniger interessierten, auch eine schöne Aussicht auf die Stadt und den Hafen bietet.
Danach führte uns unser Weg zum Holmenkollen und damit zur Skisprung-Schanze von Oslo, die vielen Wintersport-Fans sicherlich ein Begriff ist. Aufgrund eines Regenschauers sind wir aber nicht auf den Schanzenkopf aufgestiegen und architektonisch fand ich das Bauwerk auch eher unspannend, daher keine Fotos von dort.
Danach ging es für uns auch schon aus Oslo heraus Richtung Drammen. Da es noch recht früh am Tag war entschieden wir uns einen kleinen Umweg zu unserer ersten Unterkunft zu nehmen und die Küste am Drammensfjord entlang zu fahren.
Danach führte uns unser Weg zum Holmenkollen und damit zur Skisprung-Schanze von Oslo, die vielen Wintersport-Fans sicherlich ein Begriff ist. Aufgrund eines Regenschauers sind wir aber nicht auf den Schanzenkopf aufgestiegen und architektonisch fand ich das Bauwerk auch eher unspannend, daher keine Fotos von dort.
Danach ging es für uns auch schon aus Oslo heraus Richtung Drammen. Da es noch recht früh am Tag war entschieden wir uns einen kleinen Umweg zu unserer ersten Unterkunft zu nehmen und die Küste am Drammensfjord entlang zu fahren.
Nachdem wir unser Gepäck in unserer Unterkunft abgeladen hatten, ging es dann abends für uns noch auf einen kurzen Streifzug zum knapp 20 Autominuten entfernten See Eikeren, der uns mit einer grandiosen goldenen Stunde beeindruckte. Diese ist so hoch im Norden tatsächlich auch etwas länger als in Deutschland, nämlich knapp 1 1/2 Stunden und richtig dunkel wird es in der Nacht auch nicht.
Tag 2 // Sande nach Kyrping
Am zweiten Tag standen knapp 400 Kilometer Fahrt an, weshalb wir zeitig gegen kurz nach 9 die Unterkunft verließen und uns auf den Weg machten. Generell gilt: Wirkliche Autobahnen gibt es in Norwegen nicht, die Europastraßen sind eher mit deutschen Bundesstraßen zu vergleichen und es gilt ein Tempolimit von 80, beim Durchqueren der Ortschaften oft 60, 50 oder 40. Damit ist ein Vorankommen deutlich langsamer als in Deutschland und für die 400km sollte man eine reine Fahrzeit von knapp 6 Stunden einrechnen. Wer wie wir von den großen Straßen weg und über kleinere Wege fahren will, sollte also zeitig aufbrechen.
Unser erstes Ziel an diesem Tag sollte die Stabkirche von Heddal sein. Architektonisch und geschichtlich sicher spannend, touristisch aber auch strak frequentiert.
Der nächste, für mich deutlich spannendere und schönere Abschnitt der Fahrt führte uns am See Skarfoss entlang über eine sumpfige Hochebene. Auch wenn das Wetter hier leicht regnerisch war, passte das perfekt zur Stimmung und brachte die schönen Farben der Landschaft gut zur Geltung.
Weiterhin führte die Route uns auf dem Weg nach Rondal in fast schon alpines Gelände; zumindest waren wir von den Schneemengen, die sich auf knapp 1000-1600m Höhe hielten, sichtlich beeindruckt. Vorbei an teils noch zugefrorenen Seen kamen wir schließlich an der Westküste Norwegens an, genauer gesagt am Akrafjord. Hier stürzt sich auch einer der bekannteren Wasserfälle Norwegens in die Tiefe, der Langfossen. Wenn wir nicht vorher durch den Regen schon gut feucht gewesen wären, hätten wir spätestens hier unsere Dusche bekommen.
Tag 3 // Kyrping nach Bergen
Eigentlich wollten wir weiter an der Küste entlang nach Bergen, doch die Abfahrtszeiten der ersten geplanten Fährverbindung von Skanevik nach Utaker waren äußertst suboptimal. Daher entschieden wir uns (bei diesmal etwas besserem Wetter) erneut den Langfossen zu besuchen und dann über Skare und Odda zunächst etwas weiter im Landesinneren gen Norden zu fahren, um etwas später wieder an die Fjorde zu kommen.
Diese Entscheidung schien im Nachhinein goldrichtig, denn so bekamen wir eines meiner persönlichen Wasserfall-Highlights des Trips, den Latefossen zu Gesicht.
Diese Entscheidung schien im Nachhinein goldrichtig, denn so bekamen wir eines meiner persönlichen Wasserfall-Highlights des Trips, den Latefossen zu Gesicht.
Der Rest des Tages verbrachten wir dann wieder an den Fjorden, mit 2 kleineren Fähr-Fahrten einigen Zwischenstopps in kleinen, malerischen Küstendörfern.
Nach Bezug unseres Airbnbs in Bergenhus machten wir uns dann noch zu Fuß auf den Weg nach Bryggen, dem Hanse-Viertel Bergens direkt am Hafen. Von dort ging es mit der Floibanen dann noch auf den Floyfjellet, einen der sieben Berge von Bergen. Von der Aussichtsplattform hat man einen guten Blick auf die Stadt, das Ticket für die Floibanen schlägt allerdings auch mit knapp 15 Euro pro Person zu Buche. Wer möchte, kann auch zu Fuß den Berg besteigen, das kam für uns allerdings zeitlich nicht in Frage.
Tag 4 // Bergen nach Leveld
Nach gut der Hälfte unserer Zeit in Norwegen mussten wir jetzt so langsam an unsere Rückreise denken, weshalb uns Etappe 4 unserer Tour zurück Richtung Osten ins Landesinnere führte. Über Dale und Vossevangen ging es gemächlich Richtung Geilo. Natürlich versuchten wir auch auf dieser Tour wieder, die größeren Straßen zu meiden und durch die kleineren Täler zu fahren.
Auf dem zweiten Teil der Strecke wurden die Alternativrouten dann wieder deutlich weniger, denn es ging erneut in die Hochebenen. Zum Glück gab es auch entlang der E7 einige lohnenswerte Fotospots, unter anderem den Voringfossen Wasserfall und den Sysenvatnet Stausee. Zudem wieder weite, verschneite Ebenen mit Gletschersicht zwischen Dyranut und Geilo.
Tag 5 // Leveld nach Baerum
Am fünften Tag unserer Tour waren wir fahrt-technisch eher vom Pech verfolgt. Unsere Versuche, die großen Straßen zu meiden, endeten meist im Chaos. Das lag vor allem daran, dass hier jede Gemeinde ihr eigenes Süppchen bei der Erhebung der Maut kocht. Unser zuvor gekaufter Maut-Transponder von BroBizz, der auf den Bezahl-Straßen um Bergen und Oslo herum gute Dienste geleistet hatte, war hier machtlos. So musste ich mir für jedes der 3 Mautgebiete, das wir durchqueren wollten, eine andere App herunterladen, ein Konto erstellen und das Kennzeichen eingeben. Teils musste man per Bargeld und handschriftlich selbst ausgefüllter Quittung bezahlen, großteils waren die Automaten zur Zahlung vor Ort auch defekt oder außer Betrieb. Die Websiten und Apps waren großteils nur in norwegisch verfügbar und genaue Infos gab es nur selten. Es scheint, als wolle man ausländische Touristen gezielt davon abhalten, diese Straßen zu nutzen - Norwegen, mal im Ernst: das könnt ihr so viel besser!
Noch ärgerlicher wurde es, als wir dann tatsächlich nur eines der drei Mautgebiete überhaupt durchqueren konnten (natürlich nach Abführung der Maut), weil uns in einem ein umgestürzter Baum, in einem anderen eine Schranke urplötzlich die Weiterfahrt versagte.
Noch ärgerlicher wurde es, als wir dann tatsächlich nur eines der drei Mautgebiete überhaupt durchqueren konnten (natürlich nach Abführung der Maut), weil uns in einem ein umgestürzter Baum, in einem anderen eine Schranke urplötzlich die Weiterfahrt versagte.
Tag 6 & 7 // Rückreise
Eigentlich sollte der Weg von Baerum zum Fähranleger in Oslo nur knapp 30 Minuten dauern. Da die Fähre gegen 14 Uhr ablegen sollte, verließen wir unsere Unterkunft also gegen 9 Uhr, um das Auto in Hafennähe zu parken und noch ein wenig durch Oslo zu spazieren, was uns ja auf dem Hinweg wettertechnisch verwehrt geblieben war.
Nun machte und allerdings die Verkehrsplanung einen dicken Strich durch die Rechnung. So verbrachten wir, aufgrund von 2 unglaublich dämlich eingerichteten Baustellen, knapp 1 1/2 Stunden im Stau in Tunneln unter der Stadt. Wir entschieden uns dann, sicherheitshalber direkt den Hafen anzufahren und uns dort noch etwas umzusehen, bevor gegen 12.45 Uhr der Check-In zur Verschiffung anstand. Auch unser verspätetes Ablegen gegen 15 Uhr ist wahrscheinlich auf die Verkehrssituation in Oslo zurückzuführen, denn immer wieder fuhren noch verspätet Autos auf das Schiff.
Da unsere Fähre diesmal tagsüber unterwegs war, waren die Bars, Restaurants und Shops an Bord des Schiffes alle geöffnet, und so konnten wir uns die Zeit dieses mal dort vertreiben und den Aufenthalt in der beengten Kabine minimieren.
Nach Ankunft in Fredrikshavn gegen 1 Uhr früh am Mittwochmorgen schafften wir die 800km Richtung Ruhrgebiet in Rekordzeit und waren gegen 10 Uhr wieder zuhause.
Nun machte und allerdings die Verkehrsplanung einen dicken Strich durch die Rechnung. So verbrachten wir, aufgrund von 2 unglaublich dämlich eingerichteten Baustellen, knapp 1 1/2 Stunden im Stau in Tunneln unter der Stadt. Wir entschieden uns dann, sicherheitshalber direkt den Hafen anzufahren und uns dort noch etwas umzusehen, bevor gegen 12.45 Uhr der Check-In zur Verschiffung anstand. Auch unser verspätetes Ablegen gegen 15 Uhr ist wahrscheinlich auf die Verkehrssituation in Oslo zurückzuführen, denn immer wieder fuhren noch verspätet Autos auf das Schiff.
Da unsere Fähre diesmal tagsüber unterwegs war, waren die Bars, Restaurants und Shops an Bord des Schiffes alle geöffnet, und so konnten wir uns die Zeit dieses mal dort vertreiben und den Aufenthalt in der beengten Kabine minimieren.
Nach Ankunft in Fredrikshavn gegen 1 Uhr früh am Mittwochmorgen schafften wir die 800km Richtung Ruhrgebiet in Rekordzeit und waren gegen 10 Uhr wieder zuhause.
Weiteres
Ein Video, indem wir gemeinsam meine Foto-Bibliothek des Trips durchgehen und ich zu meinem Vorgehen bei der Planung solcher Reisen einige Tipps gebe, findet ihr hier:
Auf der Karte habe ich unsere Fahrtstrecken, interessante Fotospots und kulinarische Zwischenstopps eingetragen und, soweit vorhanden, bebildert.